Der Neutralleiter dient im Niederspannungsnetz neben den Außenleitern zur Verteilung der elektrischen Energie. Vereinfacht gesagt, dient er im normalen Betrieb zur Rückführung des Stroms. Der Strom zu einem Betriebsmittel fließt über den Außenleiter hin und über den Neutralleiter zurück. Er wird fälschlicherweise auch oft als Nulleiter bezeichnet.
Farbe des Neutralleiter
Erst seit dem Jahr 1965 gab es in Deutschland den „Mittelleiter“, der dem heutigen Neutralleiter entspricht. Dieser wurde nach Norm hellblau gekennzeichnet. Diese Farbgebung blieb bis 2003 unverändert. Im Jahr 1983 nutzte man erstmals den Begriff „Neutralleiter“ in der VDE. Mit der Einführung der VDE 0293-308:2003-01 im Jahr 2003, wurde die Farbe des Neutralleiters dann in „blau“ geändert. Seither ist der Neutralleiter durchgehend in der Farbe blau auszuführen.
Nach DIN VDE 0100-200 ist der Neutralleiter ein aktiver Leiter, wie die Außenleiter und führt damit im Regelbetrieb Strom. Ein alleiniges Schalten des Neutralleiters ist nicht zulässig und kann zu einer gefährlichen Sternpunktverschiebung führen. Der Neutralleiter darf immer nur gemeinsam mit den Außenleitern geschaltet werden wie z.b. in 2-/4-Poligen LS-Schaltern, FI/LS-Schaltern oder RCDs.
Wichtige Information zum Thema Farbe von Neutral- und Außenleitern findest du auch in unserem Artikel „Farben von Kabel und Leitungen“.
Neutralleiter ist kein Nullleiter
Sowohl von elektrotechnischen Laien als auch von Elektrofachkräften hört man häufiger den Begriff „Nullleiter“. Im Kontext meinen sie damit allerdings meist den Neutralleiter, der Begriff Nullleiter wird hier häufig falsch verwendet.
Nullleiter ist eigentlich die frühere Bezeichnung des PEN-Leiters in einer klassischen Nullung. Nachdem die klassische Nullung 1973 verboten wurde, hat man auch den Nullleiter im Jahre 1975 verbindlich in PEN-Leiter umbenannt.