LESERFRAGE: Fast in jeder Hausinstallation findet man gemeinsame Licht- und Steckdosenstromkreise oder auch seperate Lichtstromkreise, die mit B 16A Leitungsschutzschaltern abgesichert sind. Üblicherweise sind Schalter aber nur für 250V/10A Nennstrom ausgelegt. Dürften diese dann nicht nur mit maximal 10A abgesichert werden oder gibt es hier eine Vorschrift zur Absicherung von Lichtstromkreisen, von der ich nichts weiß? Besteht hier nicht akute Brandgefahr bei Überlastung?
Auch heute ist es noch gängie Praxis einzelne Räume mit einem gemeinsamen Stromkreis für Licht- und Steckdosen zu versorgen. Dann steht man natürlich vor der Frage, den gesamten Raum mit 10A absichern oder einen Lichtschalter mit 16A Nennstrom verwenden. Standardmäßig haben Schalter einen Nennstrom von 10A, namhafte Hersteller bieten zwar auch Schalter mit 16A an, diese sind aber deutlich teurer.
Absicherung von Lichtstromkreisen: Das sagt die Norm
In der Norm VDE 0100-510 „Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel“ heißt es unter 512.1.2 „Strom“:
„Bei der Auswahl der Betriebsmittel ist der Betriebsstrom (bei Wechselstrom der Effektivwert) zu berücksichtigen, den sie bei Normalbetrieb führen.“
Bei Schaltern, die zum Schalten von festangeschlossenen Leuchten verwendet werden kann man den Nennstrom der Leuchten als Grundlage verwenden. Hier kann in der Regel davon ausgegangen werden, dass der Betriebsstrom von 10A nicht überschritten wird.
Absicherung von Lichtstromkreisen In der Praxis
Bei der Planung sollte man die installierten Leuchten berücksichtigen, im normalen Hausgebrauch wird man nicht mal annähernd an die 10A Betriebsstrom kommen. Wichtig für die Installation bei einem gemeinsamen Licht- und Steckdosenstromkreis ist, dass man die Zuleitung erst zur Steckdose und dann zum Schalter führt. Da die Klemmen am Schalter nur für 10A ausgelegt sind, können diese nicht als Brücke zur Steckdose dienen.
Ansonsten spricht aber nichts dagegen, einen gemeinsamen Licht- und Steckdosenstromkreis mit 16A abzusichern. Dennoch kann es Sinn machen Licht- und Steckdosenstromkreise zu trennen um beispielsweise die Ausfallsicherheit zu erhöhen.
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Aufteilung auf mehrere Außenleiter
Bei größeren Beleuchtungsanlagen werden die Leuchten häufig auf mehrere Außenleiter aufgeteilt. Dabei wird eine 5-Adrige Drehstromleitung (L1-L3, N, PE) durch alle Leuchten geführt. In jeder Leuchte wird jeweils ein Außenleiter, der Neutralleiter und der Schutzleiter abgegriffen. Abwechselnd wird pro Leuchte L1, L2 und L3 angeschlossen und die Leuchten so gleichmäßig aufgeteilt.
Der Vorteil liegt in der einfacheren Verdrahtung (weniger Leitungen) und dem niedrigeren Querschnitt, da bei der Leitungsdimensionierung insbesondere dem Spannungsfall eine Drehstromleitung zugrunde gelegt werden kann.
Gemeinsame Abschaltung der Außenleiter
Bei der Aufteilung auf mehrere Außenleiter mit gemeinsamem Neutralleiter ist zu beachten, dass eine gemeinsame Trennvorrichtung für alle Außenleiter nötig ist. Diese Forderung findet sich in VDE 0100-559. Weitere Informationen hierzu findest du in unserem Artikel Allpolige Abschaltung von Drehstromkreisen.
- Kiefer, Gerhard (Autor)