Eine Wendeschützschaltung wird verwendet um die Drehrichtung eines Elektromotors zu ändern. Die Drehrichtung eines Elektromotors entsteht durch die Anordnung der Außenleiter bzw. Außenleiter und Neutralleiter zueinander. Um die Drehrichtung zu ändern müssen zwei Außenleiter miteinander vertauscht werden. Das Vertauschen der Außenleiter wird mithilfe einer Wendeschützschaltung umgesetzt.
- Sichere und langlebige Stromverbindung mit Everlink und Federklemmen
- Geeignet für Sicherheitsanwendungen durch mechanisch gekoppelte Kontakte und Spiegelkontakte.
Aufbau der Wendeschützschaltung
Zur Umkehr der Drehrichtung sind zwei Schütze Q1 und Q2 notwendig, die im Laststromkreis zwei Außenleiter vertauschen. Damit nicht beide Schütze gleichzeitig angezogen sind was einen Kurzschluss zur Folge hätte, müssen diese gegeneinander verriegelt werden.
Laststromkreis
Im Laststromkreis wird das Schütz Q1 ganz normal mit L1, L2 und L3 angeschlossen. Bei Q2 wrd ein Außenleiter vertauscht, zum Beispiel L1, L3, L2.
Steuerstromkreis
Beim Drücken des Tasters S1 zieht das Schütz Q1 an. Durch den Öffnerkontakt von Q1 wird der Taster S1 überbrückt (Selbsthaltung). Dadurch bleibt das Schütz auch beim Loslassen des Tasters angezogen. Durch den Öffnerkontakt von S1 vor Q2 sind die Taster gegeneinander verriegelt (Tasterverriegelung). Vor dem Schütz Q2 ist ein Öffnerkontakt von Q1 geschaltet (Schützverriegelung). Das sorgt dafür, dass nicht beide Schütze zeitgleich einschalten können.
Wird nun Taster S2 gedrückt, dann öffnet der Öffnerkontakt von S2 und Q1 fällt ab – Tasterverriegelung. Schütz Q2 zieht an, was über den Öffner von Q2 das Schütz Q1 verriegelt. Auch Q2 hat parallel zu S2 einen Schließer als Selbsthaltung.
Kompletter Stromlaufplan
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Besonderheiten
In diesem Beispiel ist eine Selbsthaltung realisiert. Durch kurzes Tasten schaltet man den Motor in einer bestimmten Drehrichtung ein. Bei Hebebühnen oder Kränen wird oft ein Tippbetrieb realisiert. Hier fehlt die Selbsthaltung. Der Kran fährt dann z.B. nur so lange, wie der Auf-Taster gedrückt wird. Lässt man ihn los bleibt der Kran stehen. In solchen Fällen werden Endschalter eingesetzt um bei erreichen der maximalen Höhe den Motor zu stoppen.
Die hier gezeigte Schaltung erlaubt direktes Umschalten. Das bedeutet: Ist Q1 (Linksbetrieb) eingeschaltet und man drückt S2, dann schaltet Q1 direkt aus und Q2 (Rechtsbetrieb) ein. Der Motor würde also ohne anzuhalten direkt die Drehrichtung ändern. In der Praxis wird man in vielen Fällen Schaltungen umsetzen, die eine Umschaltung nur ermöglichen, wenn der Motor vorher ausgeschaltet wird oder er vorher stillsteht. Das ist von der jeweiligen Motorart und dem Verwendungszweck abhängig.